Frankfurt/Main – So ein Friseurbesuch kann ganz aufregend sein – vor allem, wenn nicht nur der Schnitt, sondern auch die Farbe einem Wandel unterzogen wird. «Ganz entscheidend ist immer ein richtiges Beratungsgespräch», sagt Jens Dagné von der Friseurvereinigung Intercoiffure Deutschland.
Denn manchmal kommt Chemie zum Einsatz und schädigt das Haar – obwohl es gar nicht notwendig ist. Drei Dinge, die Friseurkunden auseinanderhalten müssen:
Tönen: Physikalisches Tönen geht nur ohne Chemie. «Wer etwas anderes behauptet, hat keine Ahnung», sagt Dagné. Das heißt: In dem Moment, in dem Wasserstoffperoxid dazu gemischt wird, handelt es sich um Farbe beziehungsweise um eine «chemische Tönung». Eine physikalische Tönung hingegen komme ohne Chemie aus, so der Experte. Damit lässt sich das Haar allerdings nicht aufhellen – es bringt aber eine optimale Schonung der Haarstruktur. Die Pigmente haben die Eigenschaft, dass sie sehr gut in die äußerste Haarschicht Cuticula sowie in die darunterliegende obere Cortexschicht eindringen.
Färben: «Hier ist immer Chemie im Spiel», sagt Dagné. Das heißt, man solle nicht mit Kanonen auf Spatzen schießen und verantwortungsvoll entscheiden, wie hoch die optimal nötige Konzentration ist. Beim Färben werden Pigmente ins Haar eingeschleust. «Wenn ich schon Chemie verwende, muss ich die Haare außerdem im gleichen oder höheren Maß pflegen», rät Dagné. Wenn die Haare dunkler werden sollen, ist in der Regel keine Farbe notwendig – dann reicht es, physikalisch zu tönen.
Blondieren: Hier werden dem Haar Pigmente entzogen. «Der Friseur muss auch hier verantwortungsvoll handeln», warnt Dagné. Von Pechschwarz auf Weißblond? «Das geht nicht. Ein Friseur muss auch «nein» sagen können.» Dagné plädiert auch dafür, die Blondierung lieber 40 Minuten mit sehr geringer Wasserstoffperoxid-Konzentration ohne Wärme einwirken zu lassen, als in der Hälfte der Zeit, aber mit hoher Chemiekonzentration und Wärmehaube. «Wärme wirkt zudem wie ein Katalysator, und das Haar wird dadurch stärker geschädigt.»
Fotocredits: Kai Remmers
(dpa/tmn)