Ohne Mikroplastik heißt nicht plastikfrei

Frankfurt/Main – Eine grüne Überraschung nennt die Zeitschrift «Öko-Test» die Ergebnisse ihres Labortests von Körperpeelings. 25 von 50 Kosmetikprodukten erzielten die Note «sehr gut».

«Darunter nicht nur, wie sonst so oft, alle zertifizierten Naturkosmetikprodukte, sondern auch zehn Peelings konventioneller Anbieter», heißt es in dem Magazin (Ausgabe 2/2020).

Das gehe vor allem auf eine Selbstverpflichtung der Branche zurück, kein Mikroplastik als Schleifteilchen zu verwenden. Kläranlagen können die Partikel oft nicht aus dem Abwasser filtern, so gelangen sie in Flüsse und Meere – und in die darin lebenden Tiere. Stattdessen setzt man in Körperpeelings nun etwa auf Zucker, Salz, Kieselsäure oder Aprikosen- und Mandelkerne sowie Kaffee und Bambus.

Trotzdem kritisieren die Produkttester viele der getesteten Produkte: Nur weil das Mikroplastik fehlt, seien die Produkte «nicht plastikfrei». Gerade viele konventionelle Körperpeelings enthielten Silikone oder synthetische Polymere. Aber auch diese löslichen Kunststoffverbindungen belasten Böden und Gewässer.

Fünf Peelings wurden außerdem abgewertet, da sie den kritischen Duftstoff Lilian enthalten, drei weitere wegen künstlichen Moschusdüften.

Die Alternative zum gekauften Peeling findet man zu Hause im Gewürzregal: Peelings lassen sich selbst herstellen. Für raue Hautpartien wie Ellbogen und Knie eignet sich ein Gemisch aus Meersalz mit Olivenöl oder Milch. Allerdings sollte man DIY-Rezepte mit Salz nicht im Gesicht verwenden, betonen die Experten der «Öko-Test». Die Kristalle sind zu scharfkantig.

Eine Alternative ist ein Zuckerpeeling aus zwei Esslöffel feinem Rohrzucker, der mit etwas Sonnenblumenöl und einem Teelöffel Honig vermengt wird. Kaffeesatz lässt sich ebenfalls mit Olivenöl und Honig angereichert als Peeling verwenden. Natron am besten mit lauwarmem Wasser oder etwas Pflanzenöl verrühren.

Fotocredits: Monique Wüstenhagen
(dpa/tmn)

(dpa)

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