Seit den Sechzigern existiert auch in Deutschland eine überschaubare, aber zähe Bewegung, die das Barfußlaufen – bei jedem Wetter, auf jedem Untergrund – propagiert. Ganz so weit will ich nicht gehen; wer im Sommer barfuß über kochend heißen Asphalt spazieren will, muss meiner Meinung nach einen latenten Hang zu Masochismus besitzen. Mal ganz davon abgesehen, dass der Sommer perfekte Sandalen- und Ballerina-Zeit ist …
Aber gelegentliches Barfußlaufen auf vernünftigem Terrain fühlt sich ganz wunderbar an und wirkt wie eine kleine Fußmassage. Ich gehe beispielsweise gerne im Frühling oder im Sommer barfuß joggen. Wer ohne Schuhwerk durch einen Wald oder über eine Wiese läuft, empfindet den Boden gleich ganz anders: Das Gras kitzelt über die Sohle, die kleinen Kiesel pieksen, Erde fühlt sich warm und weich an. Besonders ein Waldlauf nach einem Sommerregen wird zum Erlebnis.
Die Idee ist nicht ganz neu: Viele Profi-Sportler üben barfuß, weil ein unbeschuhter Läufter automatisch „richtig“ läuft; sein Schritt wird nicht von der Form des Schuhs abgelenkt. Wer oft barfuß läuft, verbessert seine Haltung, beugt Rücken- und Gliederschmerzen sinnvoll vor.
Aber Barfußlaufen ist für den homo sapiens sapiens keine Selbstverständlichkeit; unsere Fußsohlen sind viel zu weich – darum gehören Schnittwunden und Beulen etc. einfach dazu. Impfungen gegen Tetanus und Wundstarrkrampf sollten darum selbstverständlich sein – danach: Guten Lauf! 🙂
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