In jeder Kultur und Zeitepoche ist die Haartracht und wie man diese trägt stets unterschiedlich und die Frisuren unterliegen einem steten Wandel zwischen den Jahrhunderten. Häufig wurden und werden damit auch Zugehörigkeiten zu bestimmten sozialen Gruppen oder die Ablehnung von Dingen nach außen hin gezeigt. Dies hat oftmals große Bedeutung für den jeweiligen Menschen, der die Frisur trägt.
Es kann zum Beispiel bei fehlenden oder zu wenigen Haaren zu sozialen Problemen und Ausgrenzungen, oder einer Minderung des eigenen Wohlbefindens führen. Hier können jedoch die mittlerweile sehr guten Haarteile und Toupets in den unterschiedlichsten Formen und Farben aus Kunst- oder Echthaar Abhilfe schaffen. Der umgekehrte Fall von zu viel Haarwuchs, wie am extremen Beispiel der Wolfsmenschen mit einer Behaarung am ganzen Körper und vor allem auch im ganzen Gesicht, kann sich ebenfalls negativ auswirken in der heutigen Gesellschaft.
Frisurentrends
Frisuren sind trotz der heute viel moderneren Methoden, was zum einen die Schneidtechnik aber auch die Chemikalien angeht, keine Erfindung der Neuzeit. Schon einige Tausend Jahre v. Chr. wurden in Ägypten die Haare gekämmt, mit Haarnadeln versehen, geschnitten und sogar gefärbt. Zudem trug man bei speziellen Veranstaltungen extra angefertigte und kunstvolle Perücken. Modisch aktuell waren damals grüne, blaue und rote Farben sowie das in der ägyptischen Kultur weit verbreitete Gold. Auch später in der Zeit der Griechen waren Perücken sehr gefragt bei den Bürgern, wobei sich ärmere Leute nur Schafwolle als Material dafür leisten konnten. In der späteren Zeit wurden zudem lange Korkenzieherlocken und auch der griechische Knoten, bei dem die Haare im Nacken als Knoten gebunden wurden, populär. Auch bei den Römern waren Perücken sehr beliebt, häufig auch in der populären blonden Farbe. Hierzu wurden häufig germanische Sklavinnen gehalten und ihnen die Haare abgeschnitten, die dann zu kunstvollen Perücken verarbeitet wurden. Auch zusätzlicher Schmuck in Form von Spangen und Haarnadeln aus den besten Materialien wie Silber, Gold oder Elfenbein waren sehr beliebt.
Frisuren der 70er Jahre
Für die heutigen Frisuren waren vor allem die 70er Jahre sehr wichtig, als sich langsam die Kreativität in puncto Farben und Formen aller Variationen durchsetzte. Waren es einige Jahre zuvor noch die Pilzköpfe der Beatles, die auch bei Männern lange Haare zum Trend werden ließen, so wurde in den 70er vor allem durch Punkfrisuren und Irokesenschnitte jegliches Tabu bei Farben und Formen gebrochen, was zur heutigen Situation geführt hat, wo zumindest offiziell alles erlaubt ist was einem gefällt.
Frisurenklassiker
Abschließend sollen noch ein paar Frisuren genannt werden, die am auffälligsten oder verbreitetsten sind. Neben den erwähnten Punkfrisuren der 70er hat sich zu gleicher Zeit auch der Afro-Look etabliert, wo lange krause Haare weit abstehend vom Kopf in Mode kamen. Die schon Anfang des 20. Jahrhunderts erfundene und heute noch häufig gesehene Dauerwelle zählt ebenso zu den Klassikern wie die Ponyfrisur oder der Zopf. Bei Männern auch häufig zu sehen ist der klassische Scheitel, der Igelschnitt, der Fassonschnitt mit stufenlosen Nacken- und Seitenhaaren, oder vor allem in den 80ern der Vokuhila, vorne kurz hinten lang. Zusätzlich zum Schnitt wird zudem häufig eine Haarfärbung, oftmals auch in Form von Strähnchen, um im Haar Kontraste zu setzen, vorgenommen.